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Politik: Klima- & Energiepolitik

Erderwärmung und Treibhauseffekt

Die Erwärmung der Erde wird immer deutlicher wahrnehmbar. Acht der zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen wurden im vergangenen Jahrzehnt gemessen. 1998 herrschte die bisher höchste Durchschnittstemperatur auf der Erde. Die darauffolgenden Plätze werden von den Jahren 2001, 2002, 2003 und 2004 belegt (siehe Informationspapier der Climate Research Unit Externer Link). Die mittlere Temperatur des Planeten ist in den letzten 100 Jahren bereits um ca. 0,6 °C gestiegen.

Klimawissenschaftler sind sich einig, dass ein Großteil dieser Erwärmung durch den vom Menschen gemachten Ausstoß so genannter Treibhausgase verursacht wird. Kohlendioxid (CO2), das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht, spielt dabei die Hauptrolle. Durch die Anreicherung mit CO2 und anderen Gasen speichert die Erdatmosphäre - wie ein Treibhaus - immer mehr Wärme.

Das wissenschaftliche Gremium der Vereinten Nationen, das International Panel on Climate Change (IPCC), erwartet für den Zeitraum zwischen 1990 und 2100 bei weiterhin wachsendem Energieverbrauch einen Temperaturanstieg um 1,4 bis 5,8 °C.

Experten gehen davon aus, dass eine Erwärmung der globalen Mitteltemperatur um 2°C verheerende Folgen für unser Ökosystem, Nahrungsmittelproduktion, Wasserversorgung, menschliche Gesundheit und die wirtschaftliche Entwicklung haben wird. Weiterführende Informationen finden sie in dem Sondergutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung 1.6 MB PDF.

Klimaschutzpolitik

International und national haben Industrieländer deshalb Klimaschutzvereinbarungen getroffen mit dem Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen - insbesondere CO2 - zu verringern. Im Rahmen der UN-Klimakonvention haben sich die Industrieländer 1997 im Kyoto-Protokoll auf eine durchschnittliche Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen von ca. 5% bis zum Jahr 2012 geeinigt, mit 1990 als Ausgangsjahr. Die Mitgliedsländer der Europäischen Union haben sich gemeinsam auf eine Reduzierung von 8% verpflichtet. Beim EU-Gipfel im März 2007 haben die Staats- und Regierungschefs beschlossen, den CO2-Ausstoß bis 2020 sogar um 20 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Deutschland hat sich in diesem Rahmen auf eine Reduktion um 40 % bis 2020 festgelegt. Im Jahr 2007 hat sich die Treibhausgasemission von Deutschland um etwa 20,4% reduziert (Studie des UBA Externer Link).

Um der globalen Erwärmung Einhalt zu gebieten, steht jedoch schon jetzt fest, dass in Zukunft auf nationaler und internationaler Ebene wesentlich weiter gehende Reduzierungen notwendig sein werden.

Atomausstieg

Auch der beschlossene Ausstieg aus der Atomenergie wird große Auswirkungen auf die Energieversorgung haben. Zurzeit wird rund ein Drittel des Stroms hierzulande in Atomkraftwerken erzeugt. Dieser Anteil wird in den nächsten 20 Jahren durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt werden müssen.

Energiewende

Klimaschutz und Atomausstieg erfordern eine umfassende Energiewende. Das bedeutet: Die Energieeffizienz muss massiv verbessert und der Anteil erneuerbarer Ressourcen an der Energieproduktion erhöht werden. Die Windenergie wies im letzten Jahrzehnt von allen erneuerbaren Energieformen das höchste Leistungswachstum auf. Die installierte Windleistung ist in diesem Zeitraum in der Bundesrepublik auf etwa 23.903 MW im Jahr 2008 (DEWI Satistik 12/08 190 KB PDF) hochgeschnellt. Auch für das kommende Jahrzehnt sind die Wachstumspotenziale für Windenergie viel versprechend. Die Windenergie, ob an Land oder auf dem Meer, wird bei der Energiewende eine gewichtige Rolle spielen.

Leitszenario

Einen Weg, wie die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2050 auf rund 20% des Werts von 1990 gesenkt werden können, beschreibt die sogenannte Leitstudie 2008 des DLR (Langfassung 1.1 MB PDF, Kurzfassung 156 KB PDF). Die im Auftrag des BMU erstellte Studie greift die Zwischenziele der Bundesregierung für die Reduktion der CO2-Emissionen, die Steigerung der Energieproduktivität und den Beitrag der erneuerbaren Energien für das Jahr 2020 auf. Den dadurch erforderlichen Strukturwandel der Energieversorgung stellt die Studie dar.

Ein erstes Leitszenario wurde im Februar 2007 (Langfassung 780 KB PDF, Kurzfassung 247 KB PDF) veröffentlicht.


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Glossar

UN-Klimakonvention

Mit dieser Konvention, dem Fundament des Kyoto-Protokolls, sind die beteiligten 189 Verpflichtungen zum Klimaschutz eingegangen.