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In den siebziger und achtziger Jahren haben Versuche zur sprunghaften Steigerung der Größe von Windkraftanlagen zu Misserfolgen geführt (Stichwort "Growian").
Erfolgreich waren dagegen hauptsächlich kleinere und mittelständische Unternehmen, die die Entwicklung der Windenergie schrittweise vorangetrieben haben. Die durchschnittliche Leistung einer Windkraftanlage betrug im Jahr 1990 etwa 150 kW. Sie konnte bis zum Jahr 2000 auf mehr als 1 MW pro Anlage gesteigert werden. Gute Betriebserfahrungen wurden bereits mit 2 bis 5MW Anlagen gemacht.
Die 5 MW Anlagen für den Offshore-Einsatz werden derzeit im Betrieb getestet. Wertvolle Erfahrungen liefert dafür der erste deutsche Offshore-Windpark "alpha-ventus", wo beispielsweise zwei verschiedene 5 MW Anlagen zum Einsatz kommen. Bei den aktuell in Deutschland geplanten Offshore-Windparks wurden bei den Herstellern Winkraftanlagen mit Leistungen zwischen 3 MW und über 6 MW bestellt und teilweise schon errichtet.
Die Verfügbarkeit der Offshore-Windkraftanlagen wird entscheidende Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Windparks haben. Da Wartung und Reparatur auf See sehr stark von den Wetterbedingungen abhängig sind, spielt die Zuverlässigkeit eine sehr viel größere Rolle als bei Onshore-Windkraftanlagen. Schlechte Wetterbedingungen und raue See könnten andernfalls zu wochenlangem Stillstand einer Anlage führen.
Offshore-Anlagen müssen im Vergleich zu Landanlagen deutlich größer sein, um die erheblichen Zusatzkosten für Gründung und Netzanbindung auszugleichen und einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen. Die meisten Firmen, die in der deutschen AWZ planen, wollen deshalb möglichst leistungsstarke Anlagen einsetzen. Solche Anlagen, die an die Meeresverhältnisse angepasst sind und ihre Zuverlässigkeit an Land bereits erwiesen haben, werden erst nach einigen Jahren Probebetrieb serienmäßig verfügbar sein.
Für die Entwicklung der Offshore-Windenergie wird überdies eine Verknüpfung der klassischen Offshore-Gründungstechnologie aus dem Bereich Erdöl- und Erdgasförderung mit der Windtechnologie notwendig sein. Auch diese sollte sehr sorgfältig und schrittweise verlaufen.
Die Windpark-Planer und Anlagenhersteller werden angesichts dieser neuen und hohen Anforderungen viel dazulernen müssen. Ein übereilter Ausbau der Offshore-Windenergie birgt die Gefahr erheblicher infrastruktureller, wirtschaftlicher oder technischer Rückschläge in sich. Planer und Hersteller müssen zunächst Erfahrungen mit bewährten Windkraftanlagen und mit der Netzanbindung sammeln. Um dies zu ermöglichen, hält es die dena für unabdingbar, dass Pilotflächen verhältnismäßig küstennah (bis ca. 50 Kilometer Entfernung in flacheren Gewässern (bis ca. 30 Meter Wassertiefe) ausgewiesen werden.