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Offshore-Windenergie und Umweltschutz.

Respekt vor Natur und Umwelt.

Das offene Meer von Nord- und Ostsee, die Küsten und besonders das Wattenmeer sind wichtige und schützenswerte Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Der Bau von Offshore-Windparks (OWPs) kann sich auf diese Lebensräume auswirken. Der Schutz von Flora und Fauna ist deshalb bei Errichtung, während des Betriebs und beim Rückbau der Offshore-Windenergie-anlagen (OWEAs) ein wichtiges Gebot. Die Bundesregierung finanziert umfassende Forschungsvorhaben, die den Einfluss der OWPs auf die Meeresumwelt untersuchen. Deren Ergebnisse fließen in die Verfahren zur Genehmigung von OWPs ein.

Umweltschutz durch Richtlinien und Gesetze.

Die Nutzung der Windenergie auf See unterliegt verschiedenen Richtlinien und Gesetzen, in denen auch der Umweltschutz verankert ist. So muss im Genehmigungsverfahren für OWPs, das das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) durchführt, die Umweltverträglichkeit geprüft werden. Teil dieses Genehmigungsverfahrens ist das Standarduntersuchungskonzept (StUK), mit dem die Auswirkungen von OWEAs auf die Meeresumwelt untersucht werden. Das StUK gibt die Anforderungen an die Untersuchung und Überwachung des Umweltzustands vor. Seit März 2010 prüft das Bundesamt für Naturschutz die ggf. erforderlichen Ausnahmen und Befreiungen nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Die Rechtsverordnung über die Raumordnung in Nord- und Ostsee von 2009 trägt ebenfalls dem Umweltschutz Rechnung, in dem sie u.a. Vorranggebiete für OWPs festlegt und andere Gebiete dem Naturschutz vorbehält.

Umweltschutz in Forschung und Praxis.

Ein Programm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) soll Lösungen zur Minimierung der Auswirkungen von OWPs auf die Meeresumwelt hervorbringen. Wichtige Forschungsprojekte dieses Programms sind u.a. die Forschungsplattformen FINO in Nord- und Ostsee und die ökologische Begleitforschung im Rahmen des Programms RAVE (Research at alpha ventus) am ersten deutschen OWP alpha ventus.

FINO – Forschungsplattformen in Nord- und Ostsee.

An den FINO-Forschungsplattformen werden physikalische, meteorologische, hydrologische und biologische Daten erfasst. Ziel ist es, mit Hilfe dieser Daten u.a. die möglichen Auswirkungen von OWP auf die Meeresumwelt zu bestimmen. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen Maßnahmen entwickelt werden, mit denen die Beeinträchtigung der Meeresumwelt beim weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie vermindert und vermieden werden kann. Zu FINO gehören die drei folgenden Forschungsplattformen in Nord- und Ostsee:

StUKplus – Ökologische Begleitforschung.

Das StUK schreibt umfassende Untersuchungen im Planungsgebiet der OWPs vor. So müssen die Populationen der verschiedenen Schutzgüter (Benthos, Fische, Vögel und marine Säuger) in Untersuchungen vor und während der Errichtung, im Betrieb und beim Rückbau von OWPs gezählt und Veränderungen dokumentiert werden. Anhand der Ergebnisse kann das Vorgehen in allen Bestandsphasen eines OWPs angepasst werden, um so die Auswirkungen für die marinen Ökosysteme zu minimieren. Im Forschungsprojekt StUKplus werden die Untersuchungen des StUK evaluiert. Dafür werden großräumigere und intensivere Untersuchungen durchgeführt und neue Methoden, z. B. bei der Erfassung, erprobt.

StUKplus konzentriert sich u. a. auf die folgenden
Untersuchungen:

Umweltverträgliche Netzanbindung.

Auch die Netzanbindung von OWPs muss umweltverträglich gestaltet werden. So hat die Nationalparkverwaltung des niedersächsischen Wattenmeers die Anbindung von alpha ventus naturschutzfachlich begleitet. Anhand der dabei gewonnenen Erkenntnisse konnten die Auswirkungen auf das Wattenmeer bei der Netzanbindung für den OWP BARD Offshore 1 deutlich gemindert werden.

Fazit.

Die Nutzung der umweltfreundlichen Windenergie auf dem Meer soll nicht zu einer Gefahr für die Meeresumwelt werden. Im Rahmen der Genehmigungsverfahren wird daher geprüft, ob erhebliche Auswirkungen auf die Meeresumwelt zu erwarten sind. Durch umfangreiche Forschungsprojekte und das bau- und betriebsbegleitende Monitoring nach StUK werden Wissenslücken geschlossen und der tatsächliche Einfluss von OWPs auf die Meeresumwelt untersucht.


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