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Häfen nehmen bei der Entwicklung der Offshore-Windenergie eine zentrale Stellung ein, da alle auf See zu installierenden Komponenten, Häfen natürlicherweise passieren werden. Vor dem Hintergrund, dass der Landtransport von beispielsweise 50 m langen Rotorblättern oder einigen 100 t schweren Gondeln schon heute an seine Grenzen stößt, werden auch die Binnengewässer bzw. Binnenhäfen für den Transport von großen Anlagenteilen an Bedeutung gewinnen.
In der Wertschöpfungskette der Offshore-Windenergie nehmen Häfen eine zentrale Stellung ein. Für den Bau von Offshore-Windparks sind Häfen der Knotenpunkt, den alle Anlagenteile passieren müssen. Dabei geschieht im Hafen weit mehr als die Verladung der Einzelteile von LKW, Binnenschiffen oder Zügen auf hochseetaugliche Spezialschlepper. Im Hafen werden viele Anlagenteile produziert, zwischengelagert oder teilmontiert. Zudem sind Offshore-Häfen die Basis für Spezialschiffe, die für den Transport und die Montage der Anlagen auf See benötigt werden. Sie sind auch Ausgangspunkt für Wartungs- und Reparaturarbeiten.
Die interaktive Seekarte informiert über aktuelle Nutzungen deutscher Offshore-Häfen.
Emden | |
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- Montage - Verschiffung von Großkomponenten |
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Brake | |
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- Montage und Verladung von Großkomponenten | |
Bremerhaven | |
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- Montage - Verschiffung von Großkomponenten - Sevice und Wartung |
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Hamburg | |
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Keine weitere Detailinformation | |
Brunsbüttel | |
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- Verschiffung von Großkomponenten | |
Husum | |
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- Service und Wartung | |
Lübeck | |
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Keine weitere Detailinformation | |
Rostock | |
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- Montage - Verschiffung von Großkomponenten - Service und Wartung |
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Sassnitz-Mukran | |
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- Montage - Service und Wartung |
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Lubmin | |
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- Montage - Verschiffung von Großkomponenten |
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Norden | |
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Keine weitere Detailinformation | |
Wilhelmshaven | |
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Keine weitere Detailinformation | |
Cuxhaven | |
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- Montage - Verschiffung von Großkomponenten - Service und Wartung |
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Helgoland | |
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Häfen: | Grenzen: |
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Offshore-Hafen | AWZ |
12-sm-Zone |
Große Windparkbauteile sind eine Herausforderung für die Logistik. Müssen Turmsegmente oder Rotorblätter über Land transportiert werden, können Autobahnbrücken zum Hindernis werden: Mit einer Standarddurchfahrtshöhe von 4,50 Meter sind sie zum Beispiel für den Transport der 6 Meter breiten Rotorblätter unpassierbar. Auch die Binnenschifffahrt bietet für diese logistische Herausforderung nicht immer eine Alternative. So bleibt die Produktion der Einzelteile in direkter Hafennähe oft die einzige Lösung. Diesen Standortvorteil nutzen auch solche Unternehmen, die Wartungs- und Reparaturarbeiten an den OWEAs durchführen. Ausgehend von den genehmigten OWEAs und einer Betriebsdauer von etwa 20 Jahren wird deutlich: Die Offshore-Windenergie spielt künftig eine große Rolle für die Entwicklung der Küstenregionen. Sie birgt enorme Chancen für Wirtschaftswachstum und zukunftsfähige Arbeitsplätze.
Eine wichtige Voraussetzung für Offshore-Häfen sind große Rangier- und Lagerflächen, z. B. für die 60 Meter langen Rotorblätter. Hafenanlagen müssen in ihrer Tragfähigkeit für die tonnenschweren Windparkteile ausgelegt sein. Die Gondel einer OWEA kann zum Beispiel bis zu 280 Tonnen wiegen – immerhin so viel wie 200 Pkw. Gezeitenunabhängige Häfen sind für das ständige Ein- und Auslaufen der Transport-, Montage- und Versorgungsschiffe besonders geeignet.
Aufbau und Betrieb von Offshore-Windparks bringen neue Dynamik in das Hafengewerbe und beleben die wirtschaftliche Entwicklung der Hafenstandorte nachhaltig. So profitieren diese durch die Ansiedlung von Produktionsstätten und nachgelagerten Betrieben aus dem Windenergiesektor. Neben den bereits geschaffenen Arbeitsplätzen werden in den kommenden Jahren zusätzlich zahlreiche Arbeitsplätze entstehen, die u. a. von qualifizierten Fachkräften, z. B. aus dem ehemaligen Schiffbau, besetzt werden können. Ein Beispiel für die Schaffung neuer Strukturen ist die Gründung eines Schulungszentrums in Emden, welches Fachkräfte auf den Einsatz auf hoher See vorbereitet. Damit steht die Nutzung der Offshore-Windenergie mit ihrem steten Wachstum für eine wirtschaftliche Entwicklung der Küstenregionen, die künftig noch an Fahrt aufnehmen wird.
Deutsche Offshore-Häfen stehen über die Landesgrenze hinaus im Wettbewerb. An der Nordsee konkurrieren sie mit Häfen wie dem dänischen Esbjerg und dem holländischen Ijmuiden, die bereits Erfahrung bei der Errichtung von Offshore-Windparks besitzen und mit der entsprechenden Infrastruktur ausgestattet sind. Gerade für die Montage und Verladung der großen und schweren Komponenten gibt es bisher nur sehr eingeschränkte Kapazitäten in Deutschland. Aus diesem Grund musste das holländische Eemshaven als Basis für den Bau des Testfelds alpha ventus gewählt werden. Durch den Ausbau der Häfen können auch in Deutschland die notwendigen Kapazitäten für Offshore-Windparks bereitgestellt werden. Bemühen sich diese Standorte weiter, sich als Basis für Service und Wartung der Offshore-Anlagen zu etablieren, können sie von dem Bedarf der Offshore-Parks in deren 20-jährigen Lebensdauer profitieren.
Offshore-Windparks bieten Hafenstandorten große strukturelle Entwicklungschancen: Unternehmen siedeln sich an, Arbeitsplätze werden geschaffen, die Infrastruktur wird ausgebaut und Bildungseinrichtungen gründen neue Fachbereiche. Um von der möglichen Entwicklung zu profitieren, müssen die geeigneten deutschen Hafenstandorte alle Anstrengungen unternehmen und die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Vor dem Hintergrund, dass der Landtransport von beispielsweise 50 m langen Rotorblättern oder einigen 100 t schweren Gondeln schon heute an seine Grenzen stößt, werden auch die Binnengewässer bzw. Binnenhäfen für den Transport von großen Anlagenteilen an Bedeutung gewinnen.